Nebst dem Fussballprofessor M. S. aus Zürich, der regelmässig hier publiziert, sind auch einige Akademiker folgender Institutionen am Wirken, wenn es um Fussball geht: Das Centre International d’Etude du Sport CIES der Uni Neuchâtel, das Laboratoire THéMA an der Université de Franche-Comté und das Institut des Sciences du Sport (ISSUL) an der Uni Lausanne. Und deren eben publizierten Untersuchungen lassen einen Schluss zu:
Champions sind klein, alt und treu
Und das geht so: Die Gewinner der Champions League der letzten drei Jahre, Inter Mailand, FC Barcelona und FC Manchester United zeichnen sich im europäischen Vergleich, bei dem über 13 000 Fussballspieler untersucht wurden, durch jeweils einen Extremwert aus: Bei Barcelona ist von allen 534 Clubs die durchschnittliche Körpergrösse der Spieler am tiefsten (177 cm; der europäische Schnitt beträgt 181 cm), bei Inter Mailand spielen die ältesten Spieler (Durchschnittsalter 29.6 Jahre, über alle 36 europäischen Topligen beträgt das Durchschnittsalter 25,8 Jahre) und Manchester United hat mit Abstand das stabilste Kader; durchschnittlich bleibt ein Spieler dort während 5,7 Saisons unter Vertrag.
Interessant sind also kleinwüchsige, alte und treue Spieler (das tönt irgendwie wie eine Beschreibung des homo floresiensis …).
Und wer Freude an ökonomischen und statistischen Untersuchungen (die meisten davon ernst gemeint) zu Erscheinungen im englischen Fussball hat, der findet im Buch «Why England Lose: and Other Curious Phenomena» von Simon Kuper und Stefan Szymanski (344 S., HarperSport 2009, ISBN-13: 978-0007301119) eine wahre Fundgrube.